Sonntag, 8. April 2012

Animalisches Osterfeuerwerk

Schrecklich schnell, behauptet B. aus der Vogelkolonie, zöge die Zeit dahin. Während er sich zwecks Klärung einiger herpetologischer (A. beschwichtigt: Man könne sich dabei keine Krankheiten holen) Fragestellungen (z.B., ob es rechtens ist, eine Eidechse als "cool" zu bezeichnen, oder ob das aufgrund deren wechselwarmer Natur eher als Vorwurf der Trägheit und somit als Anprangern einer Todsünde zu werten sei) in subtropische Gefilde begab, gelang es A., essentielle Hypothesen zum Tierleben des südlichsten Bundeslandes aufzustellen. Allen wissenschaftlichen Exkursionen zum Trotz, begaben sich auch in der heimatlichen animalischen Medienlandschaft einige Anekdoten, die der Vogelkolonie durchaus eines Kommentars würdig erscheinen.

Häschen in der Grube - demographische Fallstudien im Burgenland:
Aus gegebenem Anlass wurde ein Mikrozensus der Hasenpopulation durchgeführt, wobei die Vogelkolonie auf einige Ungereimtheiten hinweisen möchte:
  • Erstens spielen Jäger in der von Kindheitserlebnissen überprägten Vogelkolonie die Rolle "schießt den Hasen tot" (siehe facheinschlägige Gräueltaten von Füchsen), was wiederum dem Zählprinzip widerspräche. 
  • Zweitens muss die Gegenhypothese berücksichtigt werden, dass u.U. alkoholinduzierte Messfehler die Genauigkeit des Gesamtergebnisses beeinträchtigen (z.B. Doppelzählen durch Doppelsehen, Verwechslung von weißen Hasenblumen mit weißen Mäusen, oder multiple Zählungen eines einzigen Exemplars auf einer Blumenwiese [Bitte um Abstandnahme vom Versuch, Hasenblumen zu pflücken!] - riecht da schon jemand den Hasenbraten in Rotweinsauce, äh, pardon, mit schwarzem Pfeffer?). 
  • Drittens ist die Wanderungsbilanz der Hasen zu beachten, etwa als Folge von Maßnahmen des Nachbarbundeslandes, oder aber als Abwanderung der Schihaserln in Gebiete, die eine etwas größere Höhenlage aufzuweisen haben als der Geschriebenstein
  • Viertens ist die obgenannte Zählung auch im Lichte der Sterbestatistik der Hasen (erschütternde Dokumente finden sich z.B. hier) zu sehen. Die Konsequenzen eines anderen, hasen-orientierten Dramas auf die lokale Population (Unterarten?) sind noch nicht abzuschätzen. 
  • Fünftens, so insistiert A. aus der Vogelkolonie, muss die Bevölkerungsstatistik hier im Lichte der momentanen Beschäftigungszahlen gesehen werden (die KIKB - Kontrolle für illegale Kaninchenbeschäftigung - hat zu den Osterfeiertagen ebenfalls alle Hände, Pfoten, etc. voll zu tun).
  • Und sechstens muss die Vogelkolonie hier kritisch anmerken, dass die Administration der Zählung ohne entsprechende Sekretäre ein schwieriges Unterfangen ist.

Stellenausschreibung: Rattenfangfachkraft (m/w) mit eigener Flöte im Raum Wr. Neustadt gesucht (alternative Blasinstrumente von Vorteil, aber nicht zwingend nötig):
Keinerlei Probleme dürfte es hingegen bei der Population eines anderen Säugers in den Großstadtsielen des Industrieviertels geben. "Putzig sind sie", sagen die einen, während die anderen wohl bereits den Schwarzen Tod herannahen wähnen. Vielleicht sollte Landesvater Erwin eine Jagdeinladung nach Wr. Neustadt aussprechen? Die Vogelkolonie vertritt hier den Standpunkt, dass es einerseits nicht nett ist, jemanden durch Blutgerinnungsstörungen (hier hätten wir wieder mal was rotes - damit wir stets schön paritätisch bleiben) umzubringen (rein pharmakologisch - für die Medizinfixierten - ist Rattengift ein Cumarinderivat), und andererseits, die Ratte in Ratatouille... also die ist schon putzig.

Sonnenlicht ist für die Fisch':
Wenn Weihnachten und Ostern meteorologisch gesehen auf ein und denselben Tag fallen, wünschen sich nicht nur humane Lebenwesen klare Sicht. Auch Fische haben Bedürfnisse, das muss die Vogelkolonie hier ganz deutlich klarstellen! Denen wird offenbar im fernen Tirol ausgezeichnet Rechnung getragen, so dass alle auf ihre Kosten kommen. Da werden Fische ins und Menschen in Schwärmen kommen. Oder vice versa. Aber der RoI wird hoffentlich kein Witz sein.

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