Montag, 19. März 2012

Flugkunst vs Kunstflug

Niemals hätte sich A. aus der Vogelkolonie das träumen lassen. Was als gezielte Recherche begann, entpuppte sich als regelrechtes Freudenfest. "Sachen gibt's, die gibt's gar nicht", ist der geneigte Leser versucht, verwundert festzustellen. Vor wenigen Wochen konnte Zeuge von Empörung über die Schließung zahlreicher heimischer Bezirksgerichte verfolgen. Die folgende Geschichte liefert eindrucksvoll  die dazu gehörigen Hintergründe. Stereotype, vorgefasste Meinungen, Klischees - sie gelten als mögliche Ursache, wieso der Österreicher (solange der Redaktion der Vogelkolonie kein repräsentatives Votingergebnis vorliegt, wird dieses Blog aus Gründen des Selbstschutzes als genderfreie Zone gehandelt) von bezirksrichterlichen Urteilen zu Bagatellfällen.

In fast schon gewohnter Manier schießt jedoch das südlichste Bundesland wieder einmal den Vogel ab - selbstverständlich lediglich aus einem metaphorischen Blickwinkel gesprochen. Die Vogelkolonie spricht sich selbstverständlich dezidiert gegen eine derartige Vorgangsweise aus! Dem ersten hier vorgestellten Casus eilt augenscheinlich ein langwieriger Rechtsstreit voraus. Nachdem die Kosten explodierten und eine finanzielle Rettung ausgeschlossen erschien, steht nun die Schließung bevor. Naheliegend erscheint das Interesse der Bürger, die ins Unermessliche gestiegene Kosten zu identifizieren. Die Lösung liegt auf der Kralle: Das psychologische Aufpäppeln des urteilenden Personals nach derartig emotional aufreibenden Fällen. Wer da nicht an Burnout erkrankt, dem gehört auf jeden Fall der Orden um besondere Verdienste für die Republik zugesprochen.

Selbstverständlich bringen wir dem Bruchpiloten "Seppi" unser gesamtes zur Verfügung stehendes Mitleid entgegen (also eine Dose, quasi). Nichtsdestoweniger, so sekundiert B. aus der Vogelkolonie, ziehen sich juristische Papageiertänze durch die rezente Geschichte des deutschsprachigen Mitteleuropa (die Vogelkolonie beschränkt fürs erste ihre Medienbeobachtung auf diesen Raum). Etwas älter, aber nicht minder bemerkenswert ist jener Casus eines offenbar blasmusikaffinen, aber verbal nicht zwingend kompetenten Graupapagei im Rheinischen, aber B. aus der Vogelkolonie befindet, dass trompetenähnliche Laute besser sind als derbes Kölsch. Mit allen (Kölnisch-)Wassern gewaschen, die animalische Kreatur.

Das Rheinische - so konnte B. aus der Vogelkolonie bei seiner Recherche feststellen - dürfte ja eine Art Laufsteg für juristisch aktive Psittaciforme sein (und die Rheinische Post bietet gnadenlose Einblicke in das bunte Treiben auf dem aviären Laufsteg), wie dieser Fall zeigt. (Müssen wir uns denn angesichts dieses Berichtes denn noch unserer Bezirksgerichte schämen, fragt sich "Lord" B. aus der Vogelkolonie. Und: Gibt es eine Affinität zwischen Dänen und Papageien - siehe den ersten Casus; etwa nach dem Motto: "Sie sagen es uns und wir sagen es Dänen"?) Doch auch im benachbarten Hessen ist mit den Papageien nicht gut Kirschen essen, auch wenn man hier manchmal gleich um sechs Ecken denkt.

Das große Finale kommt jedoch - der bescheidenen Meinung der Vogelkolonie nach - aus der St.Eiermark. Von sprechenden Graupapageien, die "delogiert" wurden, und dann doch noch unter die Haube kamen (wiewohl es sich nicht um einen Gelbhaubenkakadu handelte) - hach, eine schöne Geschichte. Und so heißt es für den Protagonisten dieses Falles wohl: "Ach, wie schön ist Vösendorf."

PS: B. aus der Vogelkolonie erinnert sich immer wieder gerne an die Geschichte seiner Mutter, die als Kind beim Gemeindearzt vorstellig wurde, und dessen Papagei ständig "Docktääär! Alter Gaunääär" skandierte...

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