Mittwoch, 21. März 2012

Von einem Grenzgänger

Für einen Frühlingsspaziergang wagte B., ein Vollblut-Niederösterreicher, den mut(h)igen Schritt und betrat zu diesem Zwecke Wiener Boden (was ja, wie sachkundigen Geo-Grafen sicherlich nicht fremd, mit einer ketzerischen Transversale getan war, dennoch war danach alles anders). Dieser Streifzug durch den 23. Wiener Gemeindebezirk mündete in der Entdeckung der ausgebüxten[!] Lamas (Lamen, oder wie auch immer wir sie nennen möchten - wir rufen uns dazu die Betrachtungen im 1. Beitrag ins Gedächtnis). Die Vogelkolonie zeigt sich mit Stolz erfüllt, hier Spürsinn bewiesen zu haben. (Der Riechsinn hat sich ob der olfaktorischen Gegebenheiten beleidigt zurückgezogen. Als "feige Sau" darf man ihn deshalb hier nicht bezeichnen, denn hier handelt es sich durchwegs um Schwielensohler.)


© Photocredit: A.
Investigativer Journalismus - Die Redaktion der Vogelkolonie geht davon aus, dass es sich hierbei bei der Veränderung des Haarkleides um den (Anm.: als gescheitert zu betrachtenden) Versuch handelt, auf der Flucht unerkannt untertauchen zu können. 


© Photocredit: A.
Lokalaugenschein - Sich in Sicherheit wiegende Ausreißer beim Sonnenbad. (Der genaue Aufenthaltsort liegt der Redaktion vor.)


A. und B. wurden jedoch zur vorzeitigen Flucht gezwungen, als sich Eingeborene zu den exotisch anmutenden Tieren zu Wort meldeten, und der Recherche ein jähes und vorzeitiges Ende bereiteten.


Dialog (auszugweise):
X: Schau, do sand ja Pferde.
(A und B gleichzeitig: ?!?!?!?)
Y: Na, deis sand ja Kamele.
X: Jo, do muasst aufpassen, dass di de net auspucken.
Y: Owa na, deis mochen nur de L(lllllll)amas (Aufgrund der eindeutigen Aussprache dürfte es sich um Zugereiste aus dem Nachbarbezirk handeln. Die genaue ethnogeographische Typisierung steht jedoch noch aus.)


Zugegeben, es war wirklich eine ausgesprochen verwirrende Situation, da auch baktrische (keine Sorge, es handelt sich hierbei weder um einen Tippfehler, noch um infizierte Tiere) Kamele zugegen waren. (Wer behauptet, es wären nur schnöde Trampeltiere, möge aufhören, auf der Vogelkolonie Wortwitz herumzutrampeln!) Ob die oben genannten ethnologischen Spezimina ihre sehr laienhaft durchgeführte Erkundungsreise überlebt haben, oder ob sie angesichts der nicht minder laienhaft durchgeführten Absperrung zertrampelt wurden, ist nicht bekannt. Ebensowenig konnte in Erfahrung gebracht werden, ob sie mit der Salivation, die sie den Lamas ja selbst zuattributierten, in Kontakt kamen.


© Photocredit: A.
A. blitzte mit ihrem wohlwollenden Vorschlag, die Esskultur des Oberkamels bei Knigge abklären zu lassen, ab.   
Die Vogelkolonie wird selbstverständlich an dieser zoogeographischen Entdeckung dranbleiben und die werte Leserschaft über rezente Entwicklungen und Ereignisse unterrichten.


PS: Nachdem A.'s Panna Cotta nach diesen Recherchearbeiten aufdringlich, nahezu penetrant nach Lama, Kamel und Ziegen roch oder schmeckte (oder beides... - der Unterschied war ihr in der momentanen Verfassung nicht zu ergründen), schien es A. wohl dringend angeraten, die gefallenen Flimmerhärchen zu beerdigen und den tapferen Verbleibenden eine Waschung angedeihen zu lassen. B. schlägt an dieser Stelle vor, einen Triumphbogen zu errichten, in den die Lokalität dieses Sieges des investigativen Journalismus eingraviert werden möge. Und darunter ein kleiner Schrein, beschriftet mit: "Ici reste un Flimmär:ärschen mort pour le journalisme investigatif."


PPS: Die heutige Heimseher-Frage lautet: Woran kann man erkennen, dass Tierkinder schlauer als Menschenkinder sind?

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